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-====== Ergänzungen und Veränderungen zum ersten Band des Kapitals (Dezember 1876–Januar 1872) ======+====== Wertgegenständlichkeit als gemeinsame Gegenständlichkeit. Aus Ergänzungen und Veränderungen zum ersten Band des Kapitals“ (Dezember 1871–Januar 1872) ======
  
-Karl Marx+Karl Marx((MEGA II/6, S. 29--32.)) 
 + 
 +//Werthausdruck// (Werthform) gewinnen Waaren nur im //Verhältniß// zu 
 +einander. Der //Werthausdruck// einer Waare ist daher stets nur gegeben in ihrem //Werthverhältniß// zu andrer Waare. Woher dieß? Wie entspringt diese allen Werthformen der Waare gemeinsame Eigentümlichkeit aus dem 
 +Werthbegriff? 
 + 
 +Wir fanden ursprünglich den //Werth//begriff der Waare folgendermassen: 
 + 
 +Wir nahmen ein Austauschverhältniß wie //1 Rock = 20 Ellen Leinwand//
 +Wir sagten: Rock und Leinwand drücken hier etwas //Gemeinsames// aus, als  
 +dessen Darstellung sie Gleiches sind. Dieß Gleiche sind nicht ihre Gebrauchswerthe oder Gebrauchskörper. Als solche sind sie von einander verschiedenartige und gegeneinander gleichgültige Dinge. Dieß //Gemeinsame//, 
 +sie //Gleichsetzende// muß daher //gesellschaftlichen Charakters// sein. Es ist nicht ihr praktisch gesellschaftlicher Charakter als Gebrauchswerthe, der hier in  
 +Betracht kommt. In ihrer Gleichsetzung ist davon eben abstrahirt. Es ist daher ihr Charakter als Arbeitsprodukte. Als Arbeitsprodukte sind sie nur //Gleiches//, nicht soweit sie die ihre Gebrauchswerthe producirenden wirklichen 
 +Arbeiten darstellen, denn in dieser Eigenschaft sind sie eben als //Gebrauchswerthe// verschieden. Als Arbeitsprodukte sind sie gleich, soweit sie Producte  
 +derselben Arbeit sind, der Rock also, wie die Leinwand, als blosse //Vergegenständlichung menschlicher Arbeit schlechthin// gilt. Dieß ist ihr //Werthsein//
 + 
 +So wurden der Rock und Leinwand als Werthe, jedes für sich, auf //Verge 
 +genständlichung menschlicher Arbeit schlechthin// reducirt. Aber in dieser Reduktion wurde vergessen, daß keines für sich //solche Werthgegenständlichkeit// 
 +ist, sondern daß sie solches nur sind, soweit das ihnen //gemeinsame Gegenständlichkeit// ist. Ausserhalb ihrer Beziehung auf einander -- der Beziehung 
 +worin sie gleichgelten -- besitzen weder der Rock noch die Leinwand 
 +//Werthgegenständlichkeit// oder ihre //Gegenständlichkeit// als blosse Gallerten 
 +menschlicher Arbeit schlechthin. Diese gesellschaftliche Gegenständlichkeit besitzen sie auch nur als gesellschaftliche Beziehung, (in gesellschaftlicher Beziehung.) 
 + 
 +Sagen wir: //Als Werthe// sind die Waaren nur gegenständliche Ausdrücke 
 +//derselben Einheit, verschiedenartig aussehnde Gallerten derselben Arbeitssubstanz// (die aber zu ihrem wahren Ausdruck reducirt werden, indem man  
 +vori allem absieht, was sie sonst ausdrücken. Ein Waarenkörper drückt weiter nichts aus, soweit er für alle andern Waarenkörper als Ausdruck des 
 +ihnen gemeinschaftlichen gilt.), so sind sie also als solche //Gegenständlichkeit// auf dieselbe //Einheit// bezogen; sie sind auf abstrakt menschliche Arbeit 
 +reducirt, sofern diese als ihre //gemeinschaftliche// Einheit, als die //gesellschaftliche// Substanz gilt, die sich in verschiednen Waarenkörpern nur verschieden darstellt. Sie sind also alle schon //relativ// ausgedrückt, nämlich //relativ zu der menschlichen Arbeit//, als der sie bildenden gesellschaftlichen Arbeit. 
 + 
 +Sehn wir uns die Bestimmung der //Werthgrösse// an, so tritt noch 
 +klar [er] hervor, daß im Werthbegriff das Werthverhältniß der Waaren schon 
 +anticipirt ist oder daß in ihrer Werthgegenständlichkeit sie bereits //von vorn herein// nicht nur auf abstrakt menschliche Arbeit reducirt sind, sondern auf 
 +abstrakt menschliche Arbeit als ihre //Einheit//, abstrakt menschliche Arbeit als eine //bestimmte// gesellschaftliche //Form// der Arbeit; nicht nur als ihre Substanz, sondern als ihre als Waare mit Waare gemeinsamer Substanz. Die Werthgrösse stellt ein bestimmtes Quantum Arbeit vor, aber dieß 
 +Quantum ist nicht das zufällige Quantum Arbeit, was A oder B in der Production einer Waare ausgeben. Es ist gesellschaftlich bestimmt, die zur 
 +Production des Dings //gesellschaftlich nothwendige Arbeit//, also die Arbeit, die 
 +das Ding im gesellschaftlichen Durchschnitt kostet. Es ist Arbeit, die erstens den durchschnittlichen gesellschaftlichen Grad von Intensität und 
 +Geschick besitzt, zweitens unter den gesellschaftlich normalen Productionsbedingungen verausgabt wird. (Die Konkurrenz regelt diesen Grad, 
 +der gesellschaftliche Druck, den alle auf jeden und jeder auf alle ausübt.) 
 +Die abstrakt menschliche Arbeit ist Verausgabung //menschlicher Arbeitskraft//, 
 +aber die menschliche Arbeitskraft des einzelnen gilt hier nur als Theil der 
 +gesellschaftlichen Arbeitskraft und das Maß ihrer Verausgabung wird daher nicht in der einzelnen Arbeitskraft gefunden, sondern in Verhältnissen, 
 +worin sie als Bestandtheil der Gesellschaftlichen Arbeitskraft wirkt. 
 + 
 +Fassen wir die Punkte zusammen: 
 + 
 +//Werthform der Waare// gegeben im //Werthverhältniß verschiedner Waaren//. 
 + 
 +1) Die Production der Arbeitskörper als Werthe reducirt sie auf Ausdrücke //derselben Einheit//, (des Ihnen Gemeinschaftlichen, des Gleichen in 
 +ihnen) auf //menschliche Arbeit schlechthin// als ihre //gemeinschaftliche Substanz//
 +Dieß schließt ein: //Verhältniß// zur menschlichen Arbeit als //Einheit//, //Verhältniß der Waaren zueinander//, als Ausdrücke //derselben// Einheit. Oder das //Verhältniß der Arbeitsproducte zueinander als Ausdrücke dieser selben Einheit// ist 
 +ihr //Werthsein//. Und nur durch dieß Verhältniß werden aus blossen Arbeitsprodukten, nützlichen Gebrauchsgegenständen -- //Waaren//. Ein Arbeitsprodukt, für sich isolirt betrachtet, ist also nicht Werth, so wenig wie es Waare 
 +ist. Es wird nur Werth, in seiner Einheit mit andrem Arbeitsprodukt, oder in 
 +dem Verhältniß, worin die verschiednen Arbeitsprodukte, als Krystalle //derselben Einheit//, der menschlichen Arbeit, einander gleichgesetzt sind. 
 + 
 +Es folgt daher: Da der //Werth// der Waaren nichts ist ausser ihrem //Verhältniß zur Arbeit// als ihrer gemeinschaftlichen Substanz oder ihr //Verhältniß 
 +zueinander// als Ausdruck dieser gemeinschaftlichen Substanz kann dieser 
 +Werth einer Waare auch nur erscheinen in //einem Verhältniß//, worin sie sich 
 +zu andrer Waare als Werth verhält, oder nur im //Werthverhältniß// verschiedner Waaren. Hence kann Werthausdruck nur gefunden werden, oder die 
 +Waaren können nur Werthform erhalten, im //Verhältniß verschiedner Waaren//. 
 +Dieß zeigt uns, wie die Werthform aus der Natur des Werthes selbst entspringt. 
 + 
 +Sage ich, dieses Arbeitsprodukt ist Werth, weil menschliche Arbeit in 
 +ihm verausgabt ist, so ist das blosse Subsumtion des Arbeitsprodukts unter 
 +den Werthbegriff. Es ist ein abstrakter Ausdruck, der mehr einschließt, als 
 +er sagt. Denn dieß Arbeitsprodukt wird blos auf diesen Werthbegriff reducirt, um es als //Ding derselben// Substanz wie alle andren Arbeitsprodukte zu 
 +reduciren. Das Verhältniß zu andren Arbeitsprodukten ist also unterstellt. 
 +Sage ich z.B. der Stein ist schwer, so //drücke ich// Schwere als eine Eigenschaft aus, die dem Stein isolirt für sich betrachtet, zukommt. In der That 
 +ist aber seine Schwere eine körperliche Eigenschaft, die er nur besitzt im 
 +Verhältniß zu andren Körpern. Der Ausdruck, obgleich er nichts von diesem Verhältniß sagt, schließt es ein. 
 + 
 +2) //Gegenständlichkeit im Werthbegriff eingeschlossen.// 
 + 
 +Die Reduction des Arbeitsproducts auf sein //Werthsein//, auf seinen Werth, 
 +wird vollbracht durch Abstraktion von seinem Gebrauchswerth. Oder es wird als //Werthgegenständlichkeit// fixirt, indem von allen körperlichen Eigenschäften abgesehn wird, die es zu einem bestimmten Ding und daher auch 
 +zu einem bestimmten nützlichen Ding (//Gebrauchswerth//) machen. Was übrigbleibt ist eine rein phantastische Gegenständlichkeit -- Gegenständlichkeit abstrakt menschlicher Arbeit, //gegenständliche Form// abstrakt menschlicher Arbeit, also menschliche Arbeit, statt in flüssigem Zustand, in geronnenem Zustand, statt in der Form der Bewegung, in der Form der Ruhe. 
 +Es ist hierbei zweierlei zu bemerken: 
 + 
 +//Erstens//: Die Form der //Gegenständlichkeit// ist eingeschlossen im Werthbegriff. Diese Dinge, Eisen, Weizen, Gold sind Werthdinge, Eisenwerth, Weizenwerth, Goldwerth u.s.w. Die Arbeitsprodukte können daher nicht als 
 +//Werthe// ausgedrückt werden, ihr Werthsein kann nur zum Vorschein, zur 
 +Erscheinung kommen -- oder ihr Werth kann nur //Werthform// gewinnen, 
 +eine Form die das Werthsein der Waare unterscheidet von ihrem Gebrauchssein -- sofern es gegenständlich ausgedrückt wird, also nur im Waarenkörper selbst, denn die einzige Gegenständlichkeit der Waare ist ihre 
 +Gegenständlichkeit als Arbeitsprodukte -- als Waarenkörper. 
 + 
 +//Zweitens//: